[AGCW] Einbindung von ortsfesten Amateurfunkstellen in das Standortverfahren
Olaf Weßels
olaf at olaf.homelinux.org
So Feb 7 14:41:19 EST 2010
Hallo Micha,
Am Sonntag, den 07.02.2010, 16:14 +0100 schrieb Michael Straub, DF4WX,
OE1EES:
> Uns Funkamateuren wird pauschal unterstellt, wir würden unsere
> Hausaufgaben
> nicht machen. Tun wir aber. 40% ist in der Tat eine gewaltige Zahl,
> jedenfalls wenn ich das mit den Zahlen in unserem OV vergleiche.
>
..das deckt sich mit meiner Erfahrung.. wobei mir ganz spontan viele
Lizenzinhaber einfallen, die schlicht irgendwann mal ein Rufzeichen
erworben haben, aber nicht aktiv sind.
> Leider wird das (scheinbare) Problem mit einer technischen Lösung
> angegangen, anstatt den Verantwortlichen einfach einmal klarzumachen,
> dass die Behauptungen haltlos sind.
Was auf den ersten Blick so einfach erscheint, meint aber auch, dass
die Zahl der tatsächlich betroffenen Funkamateuere gewaltig nach unten
korrigiert werden müsste.. statt 45 000 nur noch < 10 000 .. da wird
es immer schwerer, überhaupt vergleichsweise aufwendige Ausnahmen zu
fordern und zu rechtfertigen. Und das der DARC zugibt, einen Haufen
"Zombies" zu vertreten ist ehe unwahrscheinlich.
Die Option " die paar Funkamateure leisten keinen nennenswerten Beitrag
zum E-Smoke.." können wir nicht mehr ziehen..
>
> Wir werden hier unter einen Generalverdacht gestellt, deshalb arbeitet
> man an Mitteln, "um die Akzeptanz zu erhöhen".
Generalverdacht? so weit ich das sehe, verhalten sich 99% aller
Funkamateure wie gefordert.. 40 % geben eine Erklärung ab, 59% machen
keinen bzw. nur stationären QRP Betrieb... die Quote find ich nicht so
schlecht <bg>.
Grade die Tatsache, dass es keine generelle "Meldeplicht" gibt, erlaubt
uns doch, von dieser optimistischen Annahme aus zu gehen <veg>.. daher
finde ich die jetzige Regelung als durchaus unserer Sache dienlich.
> In Wirklichkeit geht es
> um den Aufbau einer Datenbank mit personenbezogenen Daten, für die mit
> Sicherheit die nötigen Vorgaben (Exakte Definition des Zwecks,
> Datenschutzerklärung) nicht vorliegen.
>
Natürlich geht es darum, möglichst für jeden cm*cm unseres Landes
möglichst genaue Daten zur "HF-Belastung" zu generieren. Diese Daten
lassen sich aber leicht anonymisieren und von deinen persönlichen Daten
getrennt halten. Das "persöhnliche Daten" im Zusammenhang mit dem
Standortverfahren grundsätzlich irgendwo in irgendeiner EDV landen,
liegt wohl in der Natur von Behördenvorgängen... entscheiden ist hier
nicht, dass Daten erfasst werden sondern wer darauf zugreifen kann.
Letztendlich ist der Inhalt der Selbsterklärung doch genau so spannend
wie das schriftlich abgelegte Versprechen eines Autofahrers, sich an
die vorgeschrieben Höchstgeschwindigkeit zu halten.
Im schlimmsten Fall könnte der böse Nachbar auf die Idee kommen,
abzufragen, ob im Umkreis von xxx m eine Amateurfunkstelle betrieben
wird und wie das Rufzeichen und Standort dieser ist.. Die Erfahrung
lehrt aber, dass betreffende Nachbarn das auch ohne formelle Anfrage
schon lange wissen..
Bleibt also die Möglichkeit, der Einführung des neuen Verfahrens Sand
ins Getriebe zu streuen.. was die ganze Diskussion auf die einfache
Fragestellung reduziert:
Was ist für Funkamateure günstiger: Das alte oder das neue Verfahren?
Bei mir Schlägt das Pendel im Moment Richtug "Neues Verfahren" aus.
Gruß aus dem Schwabenland
Olaf / DL5YBZ