[AGCW] AGCW, RTA und Öffentlichkeit
"Thomas M. Rösner"
dl8aam at gmx.de
Fr Jul 17 14:27:08 EDT 2009
Hi,
> Wenn der RTA eine komplette Sitzung der Geheimhaltung unterzieht, hat
> das meines Erachtens nichts mehr mit der demokratischen Funktion einer
> Vertretung des Amateurfunks in Deutschland zu tun. Auch wenn es Dir
> nicht gefällt: ich nenne so etwas Mauschelei.
auch wenn man die Form der Diskussion etwas unschön nennen kann,
aber hier hat Joe prinzipiell Recht.
Vorrausgeschickt:
Ich bin selbst seit über 20 Jahren im Vorstand eines Sportvereins
in verschiedenen Positionen tätig, nun auch "BGB 26er" - und in einem
übergeordneten Verband tätig.
Das Recht zur Geheimhaltung von Vorstandssitzungen und Sitzungen
übergeordneter Gremien ist rechtlich nur (sehr) möglich, es greift zum
Beispiel in Fällen von "Ehrenratssitzungen" oder wenn z. B.
Persönlichkeitsrechte oder Rechte Dritter betroffen sind (als Beispiel
sei genannt: Auf der Vorstandssitzung wird beschlossen, dass Herr Meier aus wirtschaftlicher Not nur einen verminderten Beitrag zu zahlen hat).
"Normale" Inhalte MÜSSEN allen Mitglieder in geeigneter und angemessener
Form zur allgemeinen Kenntnis gebracht werden, denn sie "sind der
Verein", für den der Delegierte gesprochen hat.
Der Verein ist nicht der Vorstand, sondern sind die einzelnen
Mitglieder. Der Vorstand oder sonstige Delegierte sind lediglich
die nach Außen wirkende weisungsgebundene Stimme des Vereins,
die notwendig ist, um die Position des Vereins, d.h. seiner Mitglieder,
zu kommunizieren.
Er vertritt nach Aussen NICHT seine eigene Meinung sondern NUR die des
Vereins, d.h. der Mitglieder bzw. dessen demokratisch gebildete
Mehrheitsmeinung.
Die aus der Politik bekannte Gewissensfreiheit des Abgeordneten greift bei Vereinen nicht !
Wenn die Meinung des Vereins A ist, darf der Delegierte nicht B abstimmen - auch wenn diese seine eigene (private) (Einzelmitglieds-) Meinung sein
sollte. Das oberste Organ eines Verein ist die Mitgliederversammlung,
d.h. die Gesamtheit aller Mitglieder, nicht der Vorstand, Vereinspräsident, Oberschaffer, Geschäftsfüherer oder wie die Titel sonst
noch wohlklingend heissen mögen. das soll jetzt keine Kritik man Detlef
sein, denn ich gehe mal ganz stark davon aus, dass im RTA unsere
abgestimmte Mehrheitsposition pflichtbewusst vertreten wurde. Wie es
aussieht sind wir in einer demokratischen Abstimmung unterlegen, nur
leider wissen wir es auf Grund der "Geheimhaltung" nicht. In wie weit
die anderen Delegierte der weiteren RTA Vereine und Verbände sich
positioniert haben, kann ich folglich auch nicht wissen. Vom DARC-Delegierte sollte man auch erwarten, dass er NUR für
die demokratisch gebildete Meinung des DARCs abgestimmt hat ???
Im Grundprinzip gilt: Wenn also in einer (übergeordneten) Versammlung
etwas beschlossen wurde, durch eine Person oder Personen, die im Namen
ihrer Vereine, d.h. im Namen eines jeden einzelnen Mitglieds, spricht oder sprechen, muss das dem Verein für den er/sie gesprochen haben, d.h. all denjenigen in dessen Namen gesprochen wurde, mitgeteilt werden.
Bei wichtigen Punkten möglichst "unmittelbar" oder zeitnah,
auf jeden Fall auf berechtigte Nachfrage.
Man kann sich hier auch nicht auf einen zukünftig zu haltenden
Rechenschaftsbericht auf einer MV bzw. eine spätere Entlastung durch eine
MV zurückziehen. Der Verein kann und darf auch nicht bis zur nächsten MV
warten, um notfalls nachzusteuern, oft ist nach einem Jahr das auch
schon zu spät.
Aus diesen Gründen ist eine Verschwiegenheitsabsprache außer in wenigen
- rechtlich (!) begründeten - Fällen äußerst bedenklich. In Ausnahmefällen kann, um meine Verhandlungsposition nach Aussen nicht zu schwächen ebenfalls "sowas gemacht" werden. Trotzdem ist das sehr kritisch
zu betrachten.
Wenn das
> Vor zwei Tagen wurde hingegen folgende Vorstandsinformation des VFDB
> bekannt:
> „Auf seiner informellen Sitzung am Rande der HAM-Radio erfuhr der RTA,
> dass das Bundeswirtschaftsministerium als zuständige Behörde die vom RTA
> befürwortete K-Lizenz lieber nicht sähe. Wir sollten daher darüber
> nachdenken, ob es sinnvoll ist, gegen den erklärten Willen der Behörde
> diese Lizenzklasse durchzusetzen."
aber zutrifft wäre das ein wirklich "Dicker Hund".
So wie ich es verstanden habe, bzw. wie es kommuniziert wurde, war und ist (?) die Mehrheitsmeinung in der organisierten deutschen Amateurfunkmitgliederschaft gegen das von "Oben" (?, aber scheinbar nicht vom Gesetzgeber, wie man uns versucht hat Glauben zu gemachen?)
angedachte K-Lizenzmodell eingestellt. Da der RTA aber scheinbar (...)
diese trotzdem gefordert hat, kann man nur vermuten (...), dass wir
überstimmt wurden. Das ist demokratisch möglich und muss akzeptiert werden. Ich kenne leider die Positionen aller Mit-RTA-Verbände
leider nicht, meine (...) aber, dass hierzu auch einige (?) weitere
kritisch eingestellt waren. Zumindest deren Mitgliederschaft, aber wir
wurde abgestimmt? Entgegen der Vereinsmeinung?
Wobei ich es das bei den Vertretern meiner beiden Vereine (AGCW und DARC)
ausdrücklich nicht vermute! Leider kann ich das noch nicht verifizieren. Ich bin mir aber ganz sicher und hoffe das bald lesen zu können.
Ich als Vorständler würde zumindest nicht gerne in den Verdacht eines
unbegründeten Verdachts des Verrats oder Betrugs an den Mitgliedern
kommen wollen, auch deshalb ist eine Verschwiegenheit in diesen Fällen
etwas "kontraproduktiver" als nötig?
"Melden macht frei" sagte mein Vorgesetzter beim Bund immer und so
unrecht hat er dabei nicht, auch wenn er es meist in anderen
Zusammenhängen meinte...hi
Zur Versachlichung hoffe ich, dass wir bald - vielleicht schon
in den nächsten Tagen - eine entsprechende Unterrichtung
zu lesen bekommen.
Sonst befürchte ich, wird diese Diskussion "faktenlos" aber
immer stärker polemisch geführt werden, wobei wir damit unseren
Vertretern, die ihre Zeit bei der Vetretung unserer Interessen
opfern, absolut keinen Gefallen tun.
Ich musste selbst in den letzten 20 Jahren Vorstandsarbeit
oftmals solche Diskussionen miterleben und erleiden und habe eines
(leider auch schmerzlich) daraus gelernt (!), dass nämlich nur eine
offene Informationspolitik (und nur diese) für ein harmonisches
Vereinsleben und ein ruhiges Gewissen sorgt - und auch Stänkerern
frühzeitig den Wind aus den Segeln nimmt!
Denn leider gilt, dass was an "bösen Verdacht" einmal im Raum stand nie
mehr ganz "weggeht", bei vielen bleibt (zwar ungerechtfertigt) immer noch
etwas im Kopf hängen... leider...
73, Tom
DL8AAM
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