[AGCW] AGCW, Computer+Contest

Roland Otto [email protected]
Mon, 21 Apr 2003 19:45:14 +0100


Hallo Freunde!
Zu dem vern�nftigen Disput zwischen DK3UZ und DL1EFD m�chte ich
folgende kleine Geschichte beitragen:

1982 belegte ich mit reichlich 1200 QSOs den 2. Platz weltweit in der
Kategorie Mixed Mode Single bei der IARU Radiosport Championship.

Geloggt wurde mit Stift und Papier. PR und Internet gab es nicht.
Einen Computer kannte ich nur vom H�rensagen. Dupes sofort zu
erkennen: Keine Chance.

Nach dem Contest zog ich mich vom AFU und der Familie zur�ck.
Innerhalb von 6 Tagen (ja, schreiben von morgens bis abends) �bertrug
ich alle gearbeiteten Calls in eine Matrix. Bei 5 B�ndern und mixed
waren das 10 "Wandzeitungen". Sinn der Arbeit: Die Doppelten heraus-
finden und kennzeichnen.

Nun das Log ins Saubere schreiben.

Multiplikatorkontrollliste sauber erstellen.

Alle gearbeiteten Calls alphabetisch sortieren und niederschreiben.

Ach ja: Eine Tastatur- oder Mausklickfunktion "SORT" Fehlanzeige!

Habt Ihr mitgez�hlt, und darauf will ich hinaus?:
Die 1200 Calls habe ich reichlich 4 mal schreiben m�ssen.
Macht?: Richtig!

Nee: Es gibt auch noch die Spalten Datum, UTC, gegeben, erhalten,
     Multi, Dupes

Nun rei�t mein damaliges Contestergebnis heute niemanden mehr vom
Hocker. Aber bei den derzeitigen QSO-Zahlen in gro�en Contesten
(wenn man vorn mitmischen m�chte) sind Zettel und Bleistift wohl
auch in das Zeitalter des �lmt�lp einzuordnen: 40.000 Calls
m�chte ich nicht mit blo�en H�nden zu Papier bringen m�ssen.

So gesehen bin ich froh, dass es Computer und zugeh�rige Soft-
ware gibt. Ich kenne Contesterehen meines Jahrganges, die bestehen
wirklich nur deshalb heute noch.

Die M�glichkeiten der Morse- oder Voiceausgabe verschiedener
Contestprogramme erbrachten bei mir einige Vorteile:
Entlastung, Schluck aus der Cola etc. Sonst kaum etwas.

Fr�her war das anders: Von 10 bereitgelegten Stiften waren nach
kurzer Zeit h�chstens noch zwei auf dem Stationstisch zu finden,
Zigarettenasche auf dem Scho�, Brandl�cher in der Hose. Das
Schmierlog hatte nach wenigen Minuten rechts unten Eselsohren
ohne Ende. Kein Wunder bei 150 QSOs/Stunde und mehr.

Die M�glichkeiten der Morseerkennung empfangsm��ig will ich hier
weiter gar nicht breittreten: KH0AC auf 80m in CW erschien bei
mir als eine ungarische Station. Nur gut, dass ich noch Ohren hatte.

Fazit: Bei gro�en Contesten und deren Abrechnung, Software, Klasse
       und Dank an alle Programmierer!
       Bei kleinen Contesten, wie AGCW 70 cm und andere, braucht
       man weder PC noch Stift und Papier:
       Das Bissel kann man sich merken.

Gott seis getrommelt und gepfiffen, dass die gr��te Dachplatte als
Operator an der best ausger�steten Station dieser Welt noch nie
einen Contest gewonnen hat.
Dazu geh�rt schon "etwas" mehr. Und das ist auch gut so, seit
Bestehen von Wettbewerben im Amateurfunk.
-- 
Mit freundlichen Gr��en !
Roland "Ric" Otto
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Member of: HSC #705 AGCW-DL #3000  Honorary member SPDXC
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