[RRDXA] DF7CB WAEDC SINGLE-OP CW LOW ASSISTED

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Mon Aug 14 17:43:25 EDT 2023


DF7CB WAEDC SINGLE-OP CW LOW ASSISTED

Callsign:    DF7CB
Club:        Rhein Ruhr DX Association
Location:    DX
Locator:     JO31HI

Contest:     WAEDC
Category:    SINGLE-OP
Band:        ALL
Mode:        CW
Power:       LOW
Assisted:    ASSISTED

Band  Mode  QSOs  DXCCs  Time   Rate
15m   CW      31     10  01:17    24
20m   CW      21      7  00:58    22
40m   CW       3      3  00:08    23
              55     20  02:24    23

Soapbox:

Den Spiderbeam-Bausatz hatte ich schon letzten Herbst bestellt und mit dem Aufbau angefangen. Aus "mal eine Antenne aufs Dach setzen" wurde dann ein Dutzend Unterprojekte. Neben dem eigentlichen Aufbau der Spiderbeam-Komponenten (Kabel und Schüre ablängen, verknoten, strahlende Elemente verlöten, Balun wickeln) gab es noch diverse Nebenbaustellen.

Als Mast hatte ich schon seit den Vorjahr einen 4m-Edelstahlmast, den der Nachbar von seinem Dach runtergeworfen hatte, als sie das Haus gekauft hatten. Der lag plötzlich vor dem Haus und nach einem "braucht ihr den noch?" war er hocherfreut, ihn sofort loswerden zu können. (Zwei Satschüsseln waren auch noch dran...) Unterprojekt: Abschleifen und den Ruß der letzten Jahrzehnte so gut es geht entfernen.

Die erste Idee, den Mast auf dem Dach zu befestigen, war einen senkrechten Balken zu nutzen, der den First genau in der Mitte des Hauses stützt. Eine entsprechende Konstruktion, die den Stahlmast dann um ein paar Zentimeter absetzt, damit er an der richtigen Stelle einen Ziegel durchstößt, war relativ schnell gezimmert. Dann aber doch mal nachgemessen: Bei 6m Rotationsradius (Spiderbeam + 40m-Dipol-Erweiterung) ragt die Antenne bis zur Nachbarin rüber. Nicht gut.

Drei Meter weiter ist ein Platz, der in beide Richtungen genug Abstand auf dem eigenen Grundstück hat. Um den Mast dort zu befestigen, braucht es eine Halterung, die an den Dachsparren ansetzt. Die klassischen "Affenschaukeln" gibt es aber praktisch nicht mehr zu kaufen, auf Ebay hatte ich ein einziges Angebot gefunden, dass dann am nächsten Tag aber spurlos verschwand, alls ich den Browser neu geladen habe. Aber ich hab ja ein Schweißgerät (gibts erstaunlich günstig bei Lidl), also selber bauen. Stahlschienen bestellt, mit der Flex zugeschnitten, zusammengeschweißt. Nicht hübsch, sollte aber halten.

Auf dem Dach ist schon ein Antennenmast, ursprünglich wohl mal Radio+TV, der übrig gebliebene Stummel von uns in den letzten Jahren für Sat genutzt und von mir für UKW wieder verlängert. Auch ein Ende der bisherigen FD4 hängt da. Da ist auch eine extra Verstärkung unten dran, die den Mast bis zum Boden verlängert und so zusätzlich sichert. Für eine einzelne Satschüssel überdimensioniert, die Verlängerung zieht zum neuen Mast mit um. Und wenn ich da schon dran bin, wandert die kommerzielle Affenschaukel zum neuen Mast und die neu gebaute kommt zum alten, kleinen Mast.

Als Rotor soll der alte Radio-Antennen-Rotor aus meinem Elternhaus dienen, der seit ca 25 Jahren nicht mehr in Betrieb war, aber bei genauer Ansicht noch völlig in Ordnung aussieht. Dummerweise hatte ich das Steuergerät vor ein paar Jahren entsorgt, weil ich richtigerweise vorausgesehen hatte, dass ich es sowieso nicht mehr benutzen würde, aber leider nicht bedacht hatte, dass ich Teile davon bestimmt brauchen könnte, wenn ich ein neues baue. Außer "Made in USA" steht auf dem Rotor nichts drauf, aber nach längerer Recherche im Netz komme ich zu dem Schluss, dass der Rotor sicherlich genauso funktioniert wie alle anderen, d.h. ca. 18-22V Wechselstrom mit zwei Phasen haben möchte.

Im OV stehen noch zwei Rotorsteuergeräte rum, die keinen Rotor mehr haben, eins davon darf ich abstauben. Mit ein paar Krokoklemmen wird schnell klar, dass der Rotor tatsächlich mit dem Gerät kompatibel ist. Aber ich will einen CAT-Anschluss dran haben. Netterweise muss man das nicht komplett selber bauen, bei K3NG gibts nicht nur einen Arduino-Keyer, sondern auch einen Arduino Rotator Controller. Da muss man nur noch die Pin-Belegung einstellen und die Software ist fertig. Also Arduino ins Gehäuse einbauen, Frontplatte zurechtschneiden, um ein Display ins alte Gehäuse einzusetzen, USB-Buchse auf der Rückseite einbauen, alles verkabeln. Funktioniert sogar, allerdings gibt es leichte Rauchwölkchen aus dem Rotor.

Der Trafo im Controller liefert 22V, vermutlich etwas zu viel. Parallel hatte ich von einem OM im OV einen weiteren Rotor übernommen, in dem Steuergerät ist ein Trafo mit 18V drin. Also auch noch den Trafo tauschen, jetzt läuft der Motor friedlich.

Mein Rotor hat ein Potentiometer drin, mit dem man die Richtung auslesen kann. Kann man ja einfach mit einem 5V-Spannungsteiler an einen Arduino-Pin anlegen. Dachte ich. Das Poti im Rotor hat aber nur 2 Anschlüsse. Der 3. Anschluss am anderen Ende des Poti ist leicht dran gelötet, dann stellt sich heraus, dass nicht das erste Ende des Poti auf Masse liegt, sondern der Mittelschleifer. War im alten Steuergerät egal, bei mir aber nicht mehr. Ich muss also nochmal alles aufmachen und den Kontakt auf dem Schleifer durch einen eigenen ersetzen. Damit tut es dann tatsächlich.

Damit der Rotor den Beam nicht alleine tragen muss, bestelle ich ein Oberlager. Das muss aber irgendwie am Mast befestigt werden. Also nochmal ein passendes Teil schweißen. Verzinken kenne ich niemand, der das kann, als Alternative gibts aber Rostschutzfarbe.

Vor lauter Extraarbeiten wird mir das zwischenzeitlich alles zu viel und ich pausiere das Projekt erst mal. Außerdem ist Winter, da kann man sowieso nicht auf das feuchte Dach hoch. Im Frühling ist es dann auch lange nicht warm genug, dass das Dach wirklich trocknet, dann sind Osterferien mit Aufenthalt in VE7, Familienbesuche auswärts und bei uns daheim, noch ein Aufenthalt in YO, und schließlich der völlig verregnete Juli/August-Anfang.

Bevor das Jahr dann ganz rum ist, nutze ich das erste verfügbare Wochenende und bringe die letzten Vorarbeiten am Spiderbeam zu Ende. Thomas DL2OAH und Andreas DM6AS sagen zu, beim Aufbau zu helfen.

Am Samstag baue ich dem Beam im Garten auf einem Pfahl auf und spanne die Drähte. Am Sonntag machen wir den Aufbau dann fertig (ganz schön viele Stellen, wo man noch was nachspannen kann). Die FD4 wird abgelassen, da der Draht im Weg ist. Der frei werdende Glasfasermast ist auch das richtige Werkzeug, um den Spiderbeam ein paar Meter anzuheben, um ihn aus dem Garten in Richtung Dach zu manövrieren. Das ist auch der schwerste Teil gewesen, nachdem der Beam an der Dachkante angekommen war, konnten Andreas und ich ihn gut schultern und die letzten Meter bis zum First hochtragen. Alles natürlich mit Sicherung. Den Mast mussten wir dafür aber nochmal ins Dach einziehen, den Beam positionieren, den Mast aufrichten, Oberlager auf dem Beam schieben, Beam befestigen, Rotor befestigen und den Mast dann nochmal einen Meter heben.

Ein erster Blick auf den NanoVNA noch im Garten, als der Beam noch ca. 3m hoch war, hatte Dips auf dem gewünschten Bändern ergeben, allerdings mit nicht perfekten SWR-Werten. Die Spiderbeam-Anleitung ist aber sehr optimistisch, dass man nichts abstimmen braucht. Tatsächlich meldet der IC-7610 dann ein super SWR von 1,1 auf allem Bändern (1,3 auf 15m). Lediglich auf 40m, wo der Beam kein Beam sondern ein um 90° gedrehter Dipol ist, sind es 2,5. Naja, ich bin zufrieden.

Nachdem die Helfer verabschiedet waren, habe ich den Beam abends natürlich ausprobiert, und es war ja WAEDC CW. 10m war zu, aber auf 15m gingen schöne Verbindungen nach Süd- und Nordamerika. Auf 20m überraschte mich dann ein super lauter V85RH aus Richtung Westen - ein ATNO und evtl. meine erstes Long-Path-QSO. Auf 40m war nicht viel DX, aber VK ging problemlos. Der Dipol ist als nicht ganz schlecht. Nach 50 QSO beende ich den Abend, weil der Tag doch wirklich lang war. (Heute am Montag, wo ich das schreibe, tun mir von der Aktion gestern noch ziemlich viele Muskeln weh.)

Vielen Dank nochmal an DL2OAH und DM6AS fürs Helfen!

Christoph DF7CB



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