[RRDXA] (OT) Leitbild ohne Funksport?
Helmut Mueller
helmut at photo42.de
Mon Nov 22 16:05:15 EST 2010
Wen es interessiert was es mit dem Rücktritt auf sich hat ...
Aus dem DARC Vorstands BLOG! :-)
22.11.2010
Nach einem Jahr intensiver Arbeit als Vorstand im DARC trete ich zum 31.
Dezember 2010 von diesem Amt zurück.
Wenn im Verlauf einer Mitgliederversammlung ein Vorstand den Entschluss
fasst, nicht bis zur nächsten turnusmäßigen Vorstandswahl im Herbst 2011 zu
warten sondern bereits vorher zurückzutreten, dann ist das zumindest
erklärungsbedürftig. Ich nutze daher diesen Blog, um nicht nur den
Teilnehmern an der MV sondern allen Mitgliedern zu erläutern, warum ich mich
am 20. November in Nürnberg so entschieden habe.
Die Diskussion über die Anträge an die Mitgliederversammlung in der
Vorbesprechung der Arbeitsgruppen, aber auch in der Mitgliederversammlung
selbst, insbesondere aber die Diskussionen in der internen Sitzung des
Amateurrats, haben mich sehr nachdenklich gemacht. Über Inhalte der internen
Sitzung wurden die nicht teilnahmeberechtigten Vorstandsmitglieder von
verschiedenen Teilnehmern informiert. Es zeigte sich sehr deutlich, dass
einige Distriktsvorsitzende weniger die von der Satzung ursprünglich
angedachte Kooperation des Amateurrates mit dem Vorstand im Interesse des
Gesamtverbandes als primäre Aufgabe sehen, sondern vielmehr einen Gegenpol
zum Vorstand darstellen wollen. Einige Personen sprechen in diesem
Zusammenhang von Macht abgeben und versuchen ein Feindbild aufzubauen, um
Veränderungen in der Clubstruktur möglichst zu verhindern und schrecken
dabei auch vor persönlicher Diffamierung nicht zurück. Das ist in meinen
Augen sehr problematisch und auch nicht dadurch zu entschuldigen, dass auch
dieser Personenkreis sicherlich nicht das Ziel hat, dem Club zu schaden.
Wenn jedoch vom Amateurrat auf seiner internen Sitzung dann beschlossen wird
eine Strategiediskussion zu führen, so ist das zunächst einmal sehr positiv
zu sehen. Dass diese Diskussion aber ohne den Vorstand geführt werden soll,
erinnert mich sehr an die Situation eines Fußballteams, in dem Trainer und
Manager völlig unterschiedliche Auffassungen vertreten. Solch ein Team kann
nicht an der Spitze spielen, wird in der Regel verlieren oder sogar
absteigen. Ich persönlich halte es für falsch, dass verschiedene
AR-Mitglieder nicht mit, sondern gegen den Vorstand arbeiten. Das ist für
den Club sehr schädlich.
Ich muss feststellen, dass ich mein selbst gestecktes Ziel, den DARC
dahingehend zu verändern, dass er langfristig zukunftsfähig bleibt, bisher
nicht erreicht habe und unter den aktuellen Rahmenbedingungen auch nicht
erreichen kann. Diesen Misserfolg einzugestehen, ist sicherlich bitter.
Viele Veränderungen, die wir in unserem sehr gut zusammen arbeitenden
Vorstandsteam in die Wege geleitet haben, werden auch weiterhin von Bestand
sein. Sie sind aber zu wenig, um eine Struktur für den DARC zu erreichen,
die an die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und der politischen und
technischen Rahmenbedingungen innerhalb der letzten 60 Jahre seit der
Gründung des Verbands angepasst ist. Für die konservativen Mitglieder im
Amateurrat ist die heutige Struktur heilig, man will bewusst keine
Veränderung und torpediert auch kleine Entwicklungen hin zu einer
allmählichen Öffnung oder Modernisierung der Strukturen. Man muss aber auch
erkennen, dass genau diese Personen mit sehr großen Mehrheiten in ihren
Distrikten gewählt wurden, d.h., dass scheinbar auch viele Mitglieder
offenbar keine Veränderungen wollen, oder sind sie nur nicht ausreichend
informiert? Hinzu kommt, dass sich zwei AR-Mitglieder mit ihrer Enthaltung
nicht in der Lage sahen, der Entlastung des Vorstandes zuzustimmen, d.h.
einen rechtlich gravierenden Akt vornahmen.
Unter all diesen Bedingungen musste ich mich zwangsläufig fragen, ob es
richtig ist, die übernommene Aufgabe fortzusetzen. Betrachte ich dabei meine
ganz persönliche berufliche Belastung, die in den letzten Monaten sehr
deutlich zugenommen hat und die dazu führt, dass Freizeit inzwischen ein
sehr kostbares Gut ist, entsteht auch die Frage, ob es richtig ist, diese
wertvolle freie Zeit in letzten Endes nutzlosen Versuchen zu vertun, den
DARC zu verändern oder doch besser für die persönliche Regeneration und die
bisher arg vernachlässigte Familie zu nutzen.
Meine Entscheidung ist seit der MV bekannt. Ich werde zum 31.12.2010 von
meinem Amt als Vorstand zurücktreten. Bis dahin werde ich meine Aufgaben an
die verbliebenen Vorstandsmitglieder übertragen. Den Vertrag mit Global QSL,
der unseren Mitgliedern ab Anfang 2011 einen Vorteil von ca. 20% bei der
Bestellung von QSL-Karten bei Global QSL bringen wird, werde ich noch
abschließen. Inwieweit ich die Novelle zur Amateurfunkverordnung noch
begleite, muss noch besprochen werden. Ich möchte an dieser Stelle aber
meinen Co-Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit in unserem Team
danken, dem AR-Sprecher für die Versuche, die von der Satzung geforderte
Kooperation zwischen AR und Vorstand umzusetzen. Ferner vielen Amateurräten
für konstruktive Kritik und Zusammenarbeit, wobei das ebenfalls für viele
Mitglieder gilt, die mich in vielen Mails und auch Telefonaten bei meiner
Arbeit als Vorstand unterstützt haben. Und last, but not least, auch den
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, die immer auf meine
berufliche Belastung Rücksicht nahmen.
Wenn mein Rücktritt nicht nur als Folge eines Scheiterns sondern als Signal
verstanden würde, dass es inzwischen 12 Uhr 01 ist und nicht mehr 5 vor 12,
dass sich auch der eine oder andere Amateurrat darauf besinnt, was er
letzten Endes im Interesse des DARC tun soll, und dass endlich die
Bereitschaft für Änderungen vorhanden ist, hätte ich ein damit verbundenes
wichtiges Ziel erreicht.
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Jürgen, DL8LE
73
Helmut
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