[RRDXA] DP1POL CQWW-DX-CW SOAB HP (A)

Felix Riess dl5xl at rrdxa.de
Mon Nov 30 10:38:09 EST 2009


Contest         : CQ World Wide DX Contest
Callsign        : DP1POL
Mode            : CW
Category        : Single Operator - Assisted (SOA)
Band(s)         : All bands (AB)
Class           : High Power (HP)
Zone            : 38
Locator         : IB59UH
Operating time  : 9h48
Contest Club    : Rhein Ruhr DX Association

 BAND   QSO  CQ DXC DUP  POINTS   AVG
--------------------------------------
  160     0   0   0   0       0  0.00
   80     2   2   2   0       6  3.00
   40   214  17  42   0     618  2.89
   20   418  22  52   3    1182  2.83
   15     0   0   0   0       0  0.00
   10     0   0   0   0       0  0.00
--------------------------------------
TOTAL   634  41  96   3    1806  2.85
======================================
        TOTAL SCORE : 247 422

Auf der Neumayer-Station III hat inzwischen die Sommersaison begonnen, es
sind jetzt fast 40 Personen hier (und es werden demnächst noch mehr werden).
Wir sitzen tagsüber zu dritt im Funkraum, und die Kurzwelle wird meistens für
den Flugfunk auf 6 MHz in SSB benötigt. Amateurfunk ist so eigentlich nur
noch nachts möglich. Auch wenn im Moment viele andere Dinge Priorität haben,
wollte ich mir den CQWW nicht ganz entgehen lassen. Zu Contestbeginn in der
Nacht von Freitag auf Sonnabend war auf 20m noch Nordamerika zu arbeiten,
später ging es leidlich auf 40m nach Europa. Zu mehr als zweieinhalb
Betriebsstunden hat es aber nach einem langen Tag nicht mehr gereicht. Am
nächsten Abend konnte ich gegen 2100 UTC mit dem Contestbetrieb anfangen.
Leider begrüßte mich der Bandschalter der Alpha 99 beim Abstimmen mit einem
kleinen Feuerwerk. Einige Kontakte des Schalters sahen danach nicht mehr
besonders gut aus, und die Endstufe zeigte nur noch "Fault" an. Da ich nicht
mehr viel Zeit mit der Fehlersuche verbringen wollte, habe ich kurzerhand die
passenden Spulenabgriffe für 20m, deren Schaltkontakte verbrannt waren, mit
Kupfergeflecht miteinander verbunden und verlötet. Das funktionierte zwar auf
Anhieb, aber ab sofort brauchte ich für den Bandwechsel Lötkolben und
Entlötsaugpumpe. Egal, 20m ging ganz ordentlich, also würde ich halt auf dem
Band bleiben. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne DR1A gemacht. Nach ein
paar QSOs auf 20m riefen sie mich an und baten um QSY auf 80m. Ich wollte
nicht gleich wieder zum Lötkolben greifen müssen und entschuldigte mich mit
einem knappen "sri 20m only". So leicht geben Spitzencontester offensichtlich
nicht auf, denn der OP erklärte mir dann in einem langen Klartext-Durchgang,
daß auch Teilnehmer der Single Band-Klassen auf anderen Bändern QSOs fahren
dürften. Das war mir schon klar, aber es ging ja auch gar nicht um die
Teilnahmeklasse, sondern um meinen defekten Bandwahlschalter. Bei den paar
Stunden Betriebszeit würde ich in dem Contest ohnehin keinen Blumentopf
gewinnen. Offensichtlich gab es in Goch zu der Zeit auf 20m nicht viel zu
tun, so daß die Verhandlungen sich hinzogen. Schließlich kam eine Offerte,
der ich nicht mehr widerstehen konnte: "Fürs Umlöten auf 80m gibt's eine
Pulle Grasovka." Ich kenne das Getränk zwar nicht, aber wenn die DR1A-Crew
sich damit auf den Contest vorbereitet, muß es zweifellos Wunder wirken. Also
griff ich statt zur Taste zum Lötkolben, und keine 10 Minuten später ließ
sich die Endstufe tatsächlich auf 80m abstimmen. DR1A war schnell gefunden
und mit phantastisch lautem Signal zu hören, während die Sonne hell durchs
Fenster schien. Offenbar hatte der OP mich erwartet, das QSO klappte im
ersten Anlauf. Auch S52X hörte mich sofort. Den Versuch, weitere EUs
anzurufen, gab ich schnell wieder auf. Ich erntete zwar diverse "DL1?",
"POL?" und "AGN AGN", aber ein weiteres QSO will nicht glücken. Also wieder
löten - diesmal ging es schon deutlich schneller - und zurück auf 20m. Das
Band war immer noch nach Nordamerika offen. Als es gerade wieder ganz gut
lief, fand mich DF0HQ und bat um QSY auf 80m. Ich verzichtete darauf, auch
den Ilmenauern die ganze PA-Misere zu erklären und vertröstete auf "QSY 80M
LATER". Nach ein paar weiteren US-Station nahm ich wieder den Lötkolben in
die Hand, und so langsam lief die Prozedur richtig schnell ab. DF0HQ war
ähnlich laut wie DR1A, aber der OP schien nicht auf mich vorbereitet gewesen
zu sein. Als DF0HQ mich nach zehn Minuten Rufen immer noch nicht gehört
hatte, beschloß ich, ins Bett zu gehen.

Am letzten Abend des Contests konnte ich gegen 2100 UTC auf 20m anfangen.
Allerdings ging dort nicht mehr allzu viel, so daß ich schnell auf 40m
wechselte. Der Lötkolben stand mittlerweile vorgeheizt in Griffweite neben
der PA, die ich mit offenem Deckel und überbrücktem Sicherheitsschalter
betrieb. So dauerte das QSY nur noch wenige Minuten. Auf 40m kamen noch ein
paar europäische Multis ins Log, und für die letzten 90 Minuten baute ich
noch einmal auf 20m um. Dort waren immerhin gleichzeitig Nordamerika,
Australien und Europa zu arbeiten, allerdings nur mit schwachen Signalen.
Eine Überraschung war der Anruf von EL8RI mit QRP kurz vor Contestende.
Ich habe mich gefreut, trotz QRL zeitweise dabei sein und ein paar Punkte und
Multis verteilen zu können. Es sind ein paar QSOs mehr geworden als bei der
letzten Contestteilnahme unter DP1POL im Jahr 2003 unter ähnlichen
Bedingungen von der Neumayer-Station II aus. Das Log ist bereits beim LotW,
QSL-Karten gibt's wie immer von DL1ZBO.

73 aus der sommerlichen Antarktis bei -4 Grad!

Felix, DP1POL (DL5XL).

PS: Hallo DR1A, wann gibt's denn den Wodka? :-)


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