[RRDXA] Anfahren von Senderoehren

Uwe Egen 052557920-0001 at T-Online.de
Mon Feb 21 03:31:00 EST 2005


Hallo Uli,
Das "Anfahren" lang gelagerter Röhren ist etwas mühselig, wenn man es
denn absolut technisch richtig machen will. Röhrenhersteller halten ihre
Empfehlungen nicht einheitlich. Erweist sich eine Konstruktionstype als 
besonders "dicht", so wird für sie eine weniger restriktive Vorschrift
erlassen.

Die Verbindung Glas/Keramik/Metall ist keine optimale und bringt leakage 
in den Glaskolben, bedeutet: Vakuum wird mit der Zeit schlechter. Auch
sind vorher noch Restmoleküle vorhanden. Die besonders beliebten 
Graphitanoden gasen Moleküle stärker aus als die Blechanoden.

Die Hersteller bringen beim Prozess gezielt Chemie in die Kolben.
Sie soll die Gasmoleküle chemisch binden. Der Vorgang wird allgemein als
Getterung bezeichnet. Ein Getter benötigt allerdings eine Temperatur, die
im Regelfall nicht mit "nur Heizung-Ein" erreicht wird. Das bedeutet, man
muß genügende Temperatur hineinbringen und das kann man nur mit einem
Betrieb der Röhre. Genau darin liegt die Crux.
Ist das Vakuum schlecht, so gibt es den berüchtigten "big bang" und man
hat kaum Möglichkeit, die Getterung in gang zu setzen. 
Fazit: Betrieb mit langsam gesteigerter Anodenspannung (schwierig, wer 
kann das schon) ?
Bei den Typen der 3-400/500er Reihe befindet sich das Gettermaterial auf
den Anoden in Form einer grauen Paste (auf Bariumbasis).

Anmerkung: Nicht umsonst halten Röhren besonders lange, wenn man von Zeit
zu Zeit ordentlichen Betrieb macht. Schonbetrieb ist nicht immer günstig !

Unter Ömern gibt's die urigsten Ansichten. Es gibt welche, die formieren
wochenlang ihre Elkos, nur um den Leckstrom von 10 uA auf 2 uA zu drücken.

Ich denke Uli, all das ist Dir bekannt. Nur hin und wieder vergißt man
es halt, da man vielleicht erst nach x-Jahren die Tuben wechseln muß.

73, Uwe, DL9NC 
 

"Ulrich Weiss" <dj2ya at t-online.de> schrieb:
> hallo Contestfreunde,
> 
> ich glaube, dass ich über diesen Reflektor einmal auf eine Website
> aufmerksam wurde, die konkrete Anweisungen zum Anfahren von Senderöhren mit
> langer "Lagerzeit" gibt... es geht dabei darum durch längeres Vorheizen und
> schrittweise Steigerung der Anodenspannung das Vakuum zu verbessern...
> leider habe ich diese Adresse so gut archiviert, dass ich sie nicht mehr
> finde... vielleicht kann mir einer der Reflektor-Benutzer auf die Sprünge
> helfen... ich meine, es wäre auf der Homepage eines OMs mit einem deutschen
> Rufzeichen gewesen...
> im Voraus herzlichen Dank für eventuelle Rückmeldungen...
> 
> Uli, DJ2YA
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