[RRDXA] Re: [bcc] Balun /Mantelwellensperre
Ulrich Weiss
dj2ya at t-online.de
Mon Dec 20 11:40:49 EST 2004
hallo Bernd,
es ist in der Tat nicht ganz einfach, eine wirksame Mantelwellensperre von 10-160m zu bauen...
wenn Du schon diese Bandbreite haben willst, scheint mir am besten zu sein, so ca. 30cm Ferritmaterial (43 oder 3S4) als Perlen oder Rollen über das Koax zu schieben... gutes und preiswertes Material bekommst Du bei Peter, ich glaube DK1RP (gib mal DX-wire in Google ein)... seine Abhandlungen zu Mantelwellensperren sind auch ganz interessant....
ich habe mit seinem 3S4-Material gute Erfahrungen gemacht... ich teste das Material indem ich eine Anzahl von Perlen über einen Testdraht schiebe und dann die Impedanz des Drahtstücks mit einem Autek RF1 oder CIA-HF von AEA auf den gewünschten Frequenzen messe... dabei wirst Du schnell abschätzen können, welche Zahl von Ringen/Rollen notwendig ist (auf den oberen Bändern genügen oft schon weniger als 10 Ringe)... ich denke ein Z von ca. 500 Ohm müsste es schon sein... je mehr umso besser... aber Du wirst sehen, es gibt Grenzen (auch der Messmöglichkeiten mit Amateurmitteln)...
billiger (und oft auch effektiver) ist die von Dir angeführte Kabeldrossel aus zu einer Spule gewickeltem Koax... Lage neben Lage ergibt dabei eine höhere Induktivität (und weniger Windungskapazität) als wild gewickelt (bei gleicher Windungszahl)... die Experten im Topband-Reflektor ziehen eine Spule aus Koax z.B. auf einen Plastikeimer gewickelt jeder Ferritlösung vor... wegen der unvermeidlichen Windungskapazitäten sind solche Drosseln natürlich nicht allzu breitbandig... oberhalb der Parallelkapazität wird aus dem L ein C und Du erreichst das Gegenteil...
ein guter Test auf Mantelwellenfreiheit ist die SWR-Messung für unterschiedliche Speisekabellängen... sich änderndes SWR ist immer durch Mantelwellen bedingt... verlängere mal um 1/4 Lambda und vergleiche die Messungen, wobei Gleichheit bei einer Messung noch nicht unbedingt der Beweis der Mantelwellenfreiheit ist... wenn Du aber einen Unterschied bei einem nicht symmetrierten (entkoppelten) Dipol feststellst, der nach dem Einfügen der Mantelwellensperre nicht mehr besteht, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Außenmantel ausreichend von der Antenne abgetrennt ist...
entschuldige, wenn ich Dich mit "Weisheiten" gelangweilt habe, die Du schon längst hattest, vielleich konnte ich Dir (und anderen, die ein ähnliches Problem haben) die eine oder andere Anregung geben...
bin zu Antworten auf Detailfragen gerne bereit...
frohe Feiertage und einen guten Rutsch wünscht
Uli, DJ2YA
P.S.: wichtig erscheint mir noch: Mantelwellensperren wirken natürlich nur im Strombauch der Mantelwelle, am besten natürlich am Einspeisepunkt der Antenne...
----- Original Message -----
From: Bernd DL9YAJ
To: BCC-Verteiler
Sent: Monday, December 20, 2004 4:38 PM
Subject: [bcc] Balun /Mantelwellensperre
Ich mache mir gerade Gedanken darüber wie ich meine Antennen, Beam für die Bänder 10-30m und Vertikal bzw. Inverted -L für 40-160m speise bzw. symmetriere. Nach einigen Mails und Lesen in diversen Lektüren nehmen die Fragen eigentlich mehr zu als ab. Für die unteren Bänder tendiere ich dazu speziell etwas gegen Mantelwellen zu unternehmen. Deshalb dachte, ähnlich wie im BCC-Handbuch beschrieben, einige Ferrite N27 über das Koax zu schieben. Beim Lesen bin ich auch über den W2DU Balun gestolpert, bei dem ja ebenfalls, bis zu 50 Ferrite über ein Teflonkabel geschoben werden. Nun scheint die Wirkung ja wohl , in Abhängigkeit vom verwendeten Material zu den höheren Bändern hin abzunehmen, sodass auf den oberen Bändern meist Baluns verwendet werden mit Eisenpulver oder auch Ferritringkernen, also Windungen auf einen Kern gewickelt! Vielfach werden ja auch einfach Kabeldrosseln aus dem verwendeten Speisekabel gewickelt. Ich habe auch meine Schwierigkeiten zu verstehen warum z.B. auch AMIDON in seinen Balun Bausätzen mal den T200 verwendet und aber auch den FB240 Kern. Wie sind eure Erfahrungen?
Interessieren würde mich auch wie ich solche Baluns/Mantelwellensperren auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen/messen kann.
73 Bernd, DL9YAJ
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