[AGCW] Ergebnis DTC ist online
Werner 'Joe' Jochem DK7VW
joe at dk7vw.de
Sa Dez 5 10:28:24 EST 2009
Georg Reitz schrieb:
> ....nun, ich meine Folgendes (lasse mich aber gerne eines Besseren
> belehren):
>
> Call eintippen - Tab - erhaltenen Rapport eintippen (599 ist voreingestellt)
> - Tab - gegebener Rapport ist automatisch generiert (natürlich mit 599) -
> Tab - im richtigen Moment auf die Enter- bzw. die passende Funktionstaste
> drücken - fertig.
>
> QSO ist im Sack, die Finger haben nicht ein einziges Mal die Morsetaste
> berührt.
>
> ... ??? ...
Georg, es geht sogar noch viel schlimmer, äh einfacher:
N1MMLogger hat einen ESM (Enter sends messages)-Mode. Z.B bei
Search&Pounce tippst Du das Call ein, das erste <ENTER> jagt Dein
Rufzeichen in den Äther, falls Du am jetzt zu empfangenden Rapport keine
Änderungen der Programmvorgaben vornehmen musst, genügt jetzt ein
zweites <ENTER>, umd Deinen Rapport zu senden und das QSO gleichzeitig
abzuspeichern.
Phantastisch, oder? ;-)
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir
>> das QSO automatisiert der Maschine überlassen haben.
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
wie Du anfänglich mal hier schriebst.
Denn der - nach meiner Meinung - entscheidende Teil der
"Leistungserbringung" verbleibt beim Operator: die Rezeption und
Dekodierung der CW-Signale.
Auch in diesem Thread wurde an einer Stelle wieder einmal von dem
unerwünschten Dekodieren mit Computerprogrammen gesprochen. Mit Verlaub:
das ist Quatsch. Man kann zwar mit CWGet oder MixW sicherlich auch im
Contest was dekodieren. Für einen flüssigen Contestablauf sind solche
Programme aber nicht geeignet.
Ich kenne kein einziges CW-Dekodierungsprogramm, das den Fähigkeiten
eines geübten CW-Operators auch nur annähernd das Wasser reichen könnte,
und ich kenne keine Top-CW-Contester, die mit sowas arbeiten.
Diese Programme versagen nämlich jämmerlich, wenn Du im Pile-Up von fünf
oder zehn Stationen gleichzeitig gerufen wirst, und sie haben
Latenzzeiten, die man im Contestbetrieb nicht hinnehmen kann.
Bleibt also noch die Frage: wie ist es mit der Generierung der
Morsezeichen in einem Contest (und auch darüber hinaus)? Ist es
"unethisch" oder entspricht es nicht den Idealen einer
Telegrafie-Vereinigung, Morsecode mit dem Keyboard (oder - wem das
besser gefällt - mit dem Computer) zu erzeugen?
Ich sehe das völlig unaufgeregt. In den USA gab (gibt?) es einen Club
names CFO (Chicken Fat Operators), die haben fast alle QRQQ mit dem
Keyboard gemacht. Probier mal auf Deiner Tastatur 300 Anschläge pro
Minute, dann weißt Du, was das heißt. Und genauso steht auch hinter der
exakten und guten Bedienung eines Computerprogrammes im Contest eine
Lern- und Trainigsleistung. Nicht umsonst sollen selbst Top-Operators ab
und an vor großen Contesten/DXpedition noch mit "MorseRunner" üben.
Ich halte es für unsinnig, einen Contest wie den DTC noch mit weiteren
Klassen aufzusplittern (irgendwann haben wir dann noch Klassen für
Top-Hill und Down-in-the-Valley Stationen).
Was ich mir vorstellen könnte, wäre die Möglichkeit eine Erklärung
abzugeben, dass man auf Computer und Speichermorsetasten zur
CW-Erzeugung verzichtet hat. Diese Stationen könnten dann in der
Ergebnisliste entsprechend gekennzeichnet sein.
73 Joe DK7VW